Pressespiegel

Süddeutsche Zeitung, München
"Die beiden Musiker, sie suchten einerseits Ausdruck und Geschehen des Films adäquat umzusetzen, andererseits kritisch Stellung zu beziehen zu der Zeit und dem Regisseur...
Das schuf eine eigene Interpretationsebene, die mehr als Andeutungen machte, jedoch dem Betrachter hinreichend Spielraum für eigene Denkansätze gewährte.
Fazit...:Eine furiose und vor allem höchst spannende Art der Filmvorführung"


Mittelbayerische Zeitung, Regensburg
"Das anwesende Duo "Five Minute Heroes" begleitete in höchst sensibler und liebevoller Akribie diese filmischen Drehmomente mit Percussion, Blasinstrumenten und Tonband.
Der Betrachter spürte, daß die ´Klangkünstler` über einen langen Zeitraum den Film mehrere hundert Male studierten, bevor sie zur Tat schritten.
Nicht plakative Untermalung, sondern musikalische Ausleuchtung sensibler Filmbilder boten sie dem Zuschauer:
Aus Cake-Walk, Walzer oder jazzigen Stepmusiken schlüpfte das Berlin der zwanziger Jahre.
Der Komponist Michael Mandl bewies mit seinem dezent eingesetzten elektronischen Instrumentarium, daß computergeschnitzte Musik als höchst angenehm und als passender empfunden werden kann als ein einsames und verstimmtes Klavier"


Cas Pik, St. Petersburg
"...Die Jungs sind wirklich bemerkenswert, sie schaffen Schwieriges mit bewundertswerter Leichtigkeit ...
Hierbei handelt es sich keineswegs um auswendig gelernte Verfahren und Kunstmittel -
ein Teil der Musik ist Improvisation, und jede Aufführung, jedes Konzert unterscheidet sich vom vorhergehenden...
wir (konnten) mit einem lebendigem und witzigen Experiment Bekanntschaft schließen, das mit einem leisen, glänzend-eleganten Thema in die Sinfonie der großen Stadt Petersburg einfloß."


(Hessische Nass. Allgem., Kassel)
"...Mit viel Geschick beim anpassen der Klänge gelang es den Musikern, die Stimmung des Vampirklassikers einzufangen.
Je nach Szene wechselten Instrumente und Tempo...Auch humorvolle Aspekte waren enthalten...und ausgefallene Effekte, um den Eindruck des Filmes zu verstärken.


Waldeckische Landeszeitung
"...Mit den "Five Minute Heroes² begleiteten zwei exzellente Musiker den Stummfilm musikalisch...Tubino fiel dabei besonders durch seine feine, jazzige Spielart auf. Geboten wurde eine minutiöse Instrumentierung, die vielfältig und phantasievoll wirkte, weit entfernt von Kitsch und musikalischem Klamauk. Auch eigene (!) Geräuschaufnahmen wurden verwendet...
Es gelang ihnen, die Stimmungen und Aussagen des Filmklassikers zu treffen - ob Verwunderung und Schrecken, ob Unbesorgtheit und Fröhlichkeit, ob Schwermut, das Unheimliche und Gespenstische an den Schatten der Nacht, oder kleine Glückseligkeiten eines fröhlichen Tages.
Hin und wieder überzogen sie ironisch - Gruseln auf dem Schloß (Waldeck)- passte perfekt.



ABENDBLATT/JEKATERINBURG

„Die Seele von Stummfilmen - in lebendiger Musik”, von Ekaterina Balujewa

...Die gehörten Kompositionen haben sich so organisch in das Geschehen und die Stilistik der Filme eingefügt, dass ergänzende Dialoge praktisch nicht mehr nötig waren. Die Zuschauer wurden gleichzeitig auch Zuhörer einer Musik verschiedenster Stilrichtungen, die kontrastreich und stürmisch ineinander übergingen.

NOSFERATU
Musikalisch reicher wurde der zweite Film, der von den 5 Minute Heroes vertont wurde, der Spielfilm Nosferatu. In der Musik spiegelten sich komplizierte emotionale Erlebnisse der Helden und Verflechtungen des mit Schrecken erfüllten Sujets wieder.

Trotz Fehlens moderner Specialeffekte und Licht- und Tontechnologie wird es zuweilen richtig gruslig, dass es einem kalt über den Rücken läuft.
Und dies lag nicht zuletzt an den Musikern, die die verschiedensten Instrumente spielten, um die Seele in Aufruhr versetztende Töne hervorzuzaubern. Das waren Saxophon, Flöte, Hirtenpfeife, Tasteninstrumente, die Márcio Tubino spielte, und Michael Mandl entlockte auf virtuose Art und Weise Töne vielen Tamburins, Trommeln und Trömmelchen.

Er schreibt übrigens auch die Musik zu den Stummfilmen. Diese Tätigkeit ist keine der leichten und nimmt durchschnittlich 1-2 Jahre in Anspruch. Der schöpferische Prozeß, so Michael, ist nicht vorhersehbar. Manchmal muß man einen Stummfilm 20mal ansehen, bevor sich die Momente bestimmen, die musikalische Gestaltung erfordern. Michael Mandl findet, das wichtigste dabei ist die Seele und eine ernsthafte Einstellung zur Musik. All dies ist bei Michael und Márcio vorhanden ˆ das ekaterinenburgische Publikum hat sie sehr warm empfangen, sogar begeistert. Den Worten der Musiker nach mußten sie noch nie soviele Autogramme geben wie in Ekaterinenburg.

Übrigens, das jetztige Programm ≥Stummfilmkino ˆ lebendige Musik„ ist zum ersten Mal in unserer Stadt gezeigt worden, danach begab es sich nach Perm, Nishnij Novgorod und Moskau. Der Start erwies sich als erfolgreich.

MONTOR/ NISNIJ NOVGOROD
„Der Soundtrack hätte Graf Drakula gefallen”, von Alexej Quartalow

...neben den profilgebenden Instrumenten spielen die Musiker noch auf vielen anderen, sodaß das Duo wie ein richtiges Orchester klingt.
Musiker, die sich der Vertonung von Filmen annehmen, kann man in zwei Kategorien einteilen. Die einen prahlen nicht mit ihrem kompositorischen Talent und arbeiten in erster Linie an der Schaffung einer Atmosphäre, die der visuellen Linie entspricht. Andere dagegen wollen den Zuhörer mit einem Wasserfall von Melodien in Erstaunen versetzen, die nicht immer authentisch klingen im Rahmen des Filmes. 5 minutes heroes kann man schnell dem ersten Typ zuordnen: Die Musiker folgen sorgsam dem Geschehen auf der Leinwand, verdichten die jazzige Atmosphäre und setzen im lebendigen Soundtrack periodisch grelle melodische Momente. Mit reiner Improvisation beschäftigen sich die „Helden” nicht, sie haben frühzeitig ein erschaffenes Motiv, um das sie auch tanzen. Die Grundmelodie, die von den „Helden” zum Film „Sinfonie einer Großstadt” komponiert wurde, und die von Márcio Tubino
auf der Flöte interpretiert wird, ist so gut, das sie vollständig auch ohne Film existieren kann.

Die Musiker verwendeten für die Vertonung des „Nosferatu” außer ihren Grundinstrumenten noch einige ergänzende: Márcio Tubino spielte außer der Flöte und dem Saxophon noch die Melodika und hat sogar mit einem gewöhnlichen Luftballon Töne erzeugt, und Michael Mandl spielte auf der halbakustischen Gitarre. Wenn die Musiker für die „Sinfonie einer Großstadt”
selbstgenügende Kompositionen erschufen, so war bei „Nosferatu” alles der Wiedergabe der gotischen feinsten Nuancen des ersten Vampirfilms unterworfen. Besonders eindrucksvoll waren die finsteren Gitarrenpassagen von Michael Mandl.